Interview

Ausstellungsraum Klingental

Interview ARFAO mit Ausstellungsraum Klingental
Fotos: © Guillaume Musset

Thomas Heimann (TH)
Alexandra Adler (AA)
Simon Krebs (SK)
A Roland for an Oliver (ARFAO)

ARFAO: Wie ist denn euer Zugang zum ARFAO?

AA: Ich war ein paar Mal bei den SUMME Treffen und der Gedanke dahinter ist ja ähnlich wie bei ARFAO. Es geht darum ein Netzwerk der freien Szene der Kunsträume zu schaffen und das ist sehr wichtig. Es hilft, dass man sich untereinander vernetzt und zusammen auftreten kann, die Anliegen – auch politisch – sichtbar machen kann. Persönlich finde ich, dass die beiden Formate zusammen gehören. Der ARFAO ist etwas, das man Leuten zur Hand geben kann, die neu in der Stadt sind und sich orientieren wollen.

ARFAO: Es ist oft so, dass ein Projekt aus dem anderen heraus entstehen kann. Der ARFAO war vor 10 Jahren das erste Gefäss hier in Basel, das versucht hat einen Gesamtüberblick zu schaffen. Dann kamen mit der SUMME die Gesprächsrunden und Ausstellungsformate hinzu. Es ist ein geteiltes Anliegen, dass sich die Beteiligten untereinander besser vernetzen können.

TH: Und da ist der ARFAO eine Art Zeitdokument, das jährlich aktualisiert wurde. Und es ist gut diesen Plan als eine Übersicht zu haben, wo was stattfindet.

ARFAO: Wenn man auf euer aktuelles Team schaut, da zeigt sich, dass es sicher auch immer wieder Wechsel gegeben hat, oder?

SK: Es sind fünf neue Leute dabei sind seit dem letzten Herbst. Ich bin quasi mit der alljährlichen Dossier-Sitzung eingestiegen, bei der entschieden wird was das kommende Jahresprogramm sein wird. Zu dem damaligen Zeitpunkt hatten wir noch mit dem früheren Einzugstermin zurück in die Kaserne gerechnet, der sich bis zuletzt oft verschoben hat.

ARFAO: Wie viele Mitglieder sind aktuell im Team?

SK: Fünfzehn.

ARFAO: Und ihr ladet immer selbst neue Leute ein?

TH: Ja, wenn Leute aufhören, oder auf der Rückzugsliste sind. Dann merken wir, dass wir neue Leute brauchen. Und in der Programmierungsphase ist dies eigentlich der spannendste Moment. Oder besser gesagt ist diese Programmierungsphase einer der spannendsten Momente vom ganzen Geschäft. Seit ein paar Jahren findet das immer im Herbst statt, wenn von aussen die ganzen Vorschläge zu Ausstellungen kommen und wir dann das Programm zusammenstellen. Und das war auch der Moment, um neue potentielle Teammitglieder anzufragen, weil es ja im Ausstellungsbetrieb darum geht, ob sie Lust haben bei den Projekten mitzumachen.

«Es geht also um die Frage ob jemand das Projekt nicht nur toll und spannend findet, sondern im weiteren Schritt auch dabei sein möchte und helfen möchte, das Projekt zu realisieren.»

ARFAO: War es eigentlich schon immer so, dass es einen jährlichen Open Call gibt und daraus dann das Programm generiert wird?

TH: Ich bin zusammen mit Annina einer von den ältesten im Team, seit 2006 dabei. Und das Prinzip war seit jeher das gleiche. Aber zu Beginn haben wir das nicht ganz so explizit kommuniziert wie heute, mit einem Inserat im Kunstbulletin etc. Da haben wir mit der Zeit etwas mehr daran gearbeitet, dass die Leute das mitbekommen. Es gibt einen Abgabetermin, wir sammeln die Dossiers und dann wird alles gesichtet und die Projekte ausgesucht. Es gibt eine Mischung von Projekten. Einerseits von uns, also von Leuten aus dem Vorstand. Die reichen ihre Ideen auch ein, das geht in den gleichen Pool. Jedoch gibt es an dieser Stelle keine grosse Diskussion weil die Energie ja aus dem Vorstand kommt, solange es nicht ein wirklich blödes Projekt ist. Es ist ja auch erwünscht, dass sich die Leute aus dem Team selbst einbringen. Das hängt zusammen mit der Identität des Ausstellungsraums. Denn wir haben kein eindeutiges Gesicht, kein erkennbares Profil, aber wir merken, dass genau dieser Umstand wahrscheinlich unsere Identität ausmacht.

AA: Nur schnell zurück zur Ausschreibung, denn in der Anfangsphase unseres Reflektierens vor zwei Jahren, haben wir auch das hinterfragt. Wollen wir die Ausschreibung weiterhin so machen? Oder was liegt uns insbesondere daran? Aber es ist eigentlich eine tolle Sache, denn wir sind alle so unterschiedliche Leute, alters-, charakter- und interessenbedingt und daher sprechen uns auch unterschiedliche Projekte an. Bei Ausschreibungen kommt man nicht nur an das bereits bekannte Netzwerk von Freunden und Freundesfreunden. Es gibt hier eine andere Offenheit, trotz der Verbindung zu bestimmten Personen. Für mich war die Dossier Sitzung ein grosses Highlight, weil es eine gute Gelegenheit ist, um sich auszutauschen und zu erfahren was die anderen spannend finden und warum.

ARFAO: Und habt ihr für euch bestimmte Kriterien definiert? Denn wenn es diesen Plattformgedanken gibt, dann sind das im Grunde ja auch politische Entscheidungen, weil sie Fragen nach Zugehörigkeit stellen.

AA: Ein festes Kriterium haben wir, das darüber entscheidet ob ein Projekt stattfindet: Ob ein Mitglied vom Team Lust hat das Ganze zu begleiten. Die Betreuung davon zu übernehmen. Innerhalb des Teams ist es ein ehrenamtliches Engagement und das muss man wollen und Freude daran haben. Es geht dabei nicht um eine Geschmacksauswahl oder subjektive Entscheidungen, denn wir diskutieren ja über die Inhalte. Es geht also um die Frage ob jemand das Projekt nicht nur toll und spannend findet, sondern im weiteren Schritt auch dabei sein möchte und helfen möchte, das Projekt zu realisieren.

SK: Es ist ja grundsätzlich so, dass jedes Projekt von zwei Vorstandsmitgliedern begleitet wird. Und dafür müssen sich Freiwillige finden.Und selbst wenn es tolle Projekte sind, aber sich niemand findet, der sich dafür zuständig erklären kann, dann wird es nicht Teil des Programms werden.

AA: ich finde, dass es ausschlaggebend ist, denn wir diskutieren über jedes Projekt und anhand des Projekts selbst wird überlegt, ob und warum es für uns interessant ist und dann gibt es einen Austausch von vielen Meinungen und dann Begeisterung für etwas zu haben, das ist glaube ich schon sehr zentral.

TH: Genau, die Begeisterung ist definitiv eine Voraussetzung. Es ist letztlich das Killerargument bei der Jurierung. Wir haben schon wahnsinnig tolle Projekte gehabt, es sind super Ideen herein-gekommen und trotzdem konnten wir sie nicht realisieren, weil zum Beispiel in dem gewünschten Slot niemand das Projekt mitbetreuen konnte. Die Betreuung läuft in der Freizeit und man kann niemanden dazu zwingen.

AO: Aber der freiwillige Einsatz ist ja auch ein wesentliches Merkmal von Projekträumen, der Wille und die Motivation und das private Engagement sind die Grundbedingung. Insofern ist es keine Schande danach zu handeln. Die Frage und die Freiheit, selbst zu entscheiden, wo man seine Zeit reinsteckt und aus was man selbst einen Mehrwert ziehen kann.

AA: Aber es ist ja so, dass wir hier nicht nur über die Organisation reden, sondern auch über die Inhalte. Und da hat man eine andere Herangehensweise, als wenn man in einer grossen Institution arbeitet wo man sicher ganz anders darüber redet. Aber man muss auch sagen, bei Dossier Sitzungen gab es Projekte, wo vielleicht anfangs keiner Zeit hat, aber die wir jetzt trotzdem machen, weil man sagt: Die müssen wir jetzt machen!

SK: Es gibt auch schlicht zu viele gute Projekte. Und es gibt praktische eine begrenzte Anzahl an Ausstellungen pro Jahr, die man machen kann.

TH: Was ich nun interessant finde, aber das ist wieder der Blick über die ganze Zeit, also über die letzten 14 oder 15 Jahre – wie sich das Programm verschoben hat. Und ich denke, es hängt damit zusammen, mit der Motivation der Leute und wie man diese eingereichten Vorschläge liest und diskutiert. Mit neuen Mitgliedern kommen eben auch andere Sichtweisen und Prioritäten. Ich denke da an Arbeiten über die jeweilige Künstler*innenposition hinaus, auch spartenübergreifend und wohlmöglich partizipativ, experimentell… Das Gewicht rückt weg von dem reinen Aus-stellen der Werke, das wir noch übernommen haben von unseren Vorgänger*innen Sie haben damals fast ausschliesslich Werkschauen gemacht. Sie hatten zwar bereits Gastkurator*innen, das war von der Stadt vorgeschrieben, dass sie ein Projekt pro Jahr mit einer eingeladenen Gastkuratorin oder einem Gastkurator durchführen, und so kamen andere Sichtweisen auf das Aus-stellen schon auch früher mit rein. Ich selbst bin auch noch aus dieser Generation. Zum Beispiel unser Island Projekt 2015, das war eine klassische Werkausstellung. Und dieses Format sieht man heute eigentlich fast nicht mehr, jedenfalls nicht in dem Sinne von z.B. ein Name, zehn Werke und, mehr oder weniger passend, ein zweiter Name und zehn Werke, fertig.

AA: Wir haben viele Projekte, die eine soziale Komponente haben, die den Austausch mitdenken.

SK: Was auch noch ein wichtig ist, der Stichpunkt Plattform. Und das hat dann mit dem Standort zu tun und die potentielle Niederschwelligkeit, weil der Eintritt frei ist und der Raum zentral in Kleinbasel liegt. Und dabei ist es ein Kriterium, ob es Projekte sind, die Leute, die aktiv sind vor Ort zu involvieren.

TH: Das ist dann auch eine räumliche Frage. Wir waren über zwei Jahren mit der Planung und Umsetzung des Umbaus beschäftigt. In dieser Sache vertrete ich den Ausstellungsraum gegen-über dem Kanton, der den Umbau durchgeführt hat. Und je länger diese Planung ging, desto mehr Widersprüche entwickelten sich für mich. In der Hinsicht, dass ein White Cube geplant wird und die Stadt sehr viele Mittel einsetzt um diesen klassischen, fast musealen Kunstraum zu bauen, aber parallel existieren die ganzen Diskussionen in der Gruppe um die Projekte und das Programm, das wir machen. Das wirft schon konzeptuelle Fragen auf, denn für diese Art von Projekten braucht es ja gar nicht so eine Art von Raum. Das finde ich schon etwas befremdlich aber zugleich interessant, wenn wir von der Verbundenheit mit einer aktiven Szene sprechen, und von niederschwelliger Plattform. Die Institution und die Architektur hier, die ist eben grade nicht besonders niederschwellig. Sie ist an der Grenze.

SK: Darum sagte ich auch potentiell niederschwellig…

AA: Also um da weiterzuspinnen mit diesen weissen Räumen, da haben wir zum Beispiel sehr lange darüber diskutiert, wie wir als Gruppe diesen neuen, cleanen Raum eröffnen. Was können wir machen als erstes Ausstellungsprojekt? Unser erstes Projekt war deshalb ein Programm, mit dem wir uns langsam in die neuen Räume eingeschlichen haben mit verschiedenen Künstler*innen und Künstlern, die uns den Raum anders wahrnehmen lassen. Und jetzt haben wir viele Raum- und Soundarbeiten, die mit der Wahrnehmung arbeiten und wir uns damit langsam an den regulären Betrieb mit dem Jahresprogramm herantasten. Und damit auch mit den anfänglichen Hemmungen und Berührungsängsten und Zwiespälten mit dem neuen Ort umgehen. Im Mittelpunkt stand die Überlegung, was können wir machen, um uns der Sache anzunähern?

ARFAO: Also eine Art des Herantastens an die neuen Räume mittels künstlerischer Arbeiten, die einen Bezug herzustellen vermögen.

SK: Und das andere ist der Durchbruch zum Kasernenareal, der wahrscheinlich auch den ganzen Platz verändern wird, durch die Zugänglichkeit von der Rheinseite her.
AO: Dann macht ihr also den Neuanfang zusammen mit dem Publikum.

«Es gibt schlicht zu viele gute Projekte.»

ARFAO: Mit der Zugänglichkeit einher geht ja auch die Frage nach dem Vermittlungsprogramm, das unter den gegebenen Umständen ja grundlegend gestärkt werden müsste.

TH: Für die neue Periode der kantonalen Förderung sind wir mit dieser Forderung auch an den Kanton gegangen, um Gelder für ein längerfristiges und geregeltes Vermittlungsprogramm zu erhalten. Das ist leider abgelehnt worden. Dann haben zwei unserer Mitgliederinnen beschlossen, dass sie selbständig versuchen werden so ein grösseres und konstanteres Projekt aufzuziehen und ein Teil der Finanzierung ist nun geglückt, Dank Pro Helvetia und der CMS. Es reicht nicht für die geplante Kontinuität, aber es ist immerhin ein Start. Diese Entwicklung läuft aber gerade parallel zum Ausstellungsprogramm und es wird sicher Überschneidungen geben.

AA: Eigentlich läuft es bei uns sehr gut was die organisatorische und kuratorische Begleitung der einzelnen Projekte betrifft, die mit dem ehrenamtlichen Einsatz des Teams abgedeckt wird. Was aber nicht so einfach funktioniert in diesem Rahmen und Pensum sind zwei Dinge, die ganz viel mit Öffnung zu tun haben, mit Zugänglichkeit und Plattform sein, nämlich die Vermittlung und die Kommunikation. Wir haben lange darüber diskutiert, was das für uns heisst, wenn man Vermittlung eben nicht nur als eine Führung zur Ausstellung sieht, sondern noch mehr im Sinne von Partizipation, mit neuen Formaten und der Erarbeitung von Themen zu Ausstellungen. Das gilt ähnlich auch für die Kommunikation und das war der Anlass warum wir nach mehr Geld gefragt haben. Wenn wir uns schon als Plattform hier vor Ort verstehen, dann wäre es natürlich auch schön, wenn wir daran mehr und besser arbeiten könnten, um mehr Inhalte selbst zu kreieren.

SK: Ich bin im Ressort Kommunikation. Und es war ein grosser Punkt in der letzten Sitzung, wer in welchem Ressort verantwortlich ist. Dazu gehören Kommunikation, Social Media, Medienarbeit, Dokumentation, Archiv… das sind alles Aufgaben, die miteinander abgesprochen werden müssen, wo man Abläufe etablieren muss. Das ist schon aufwändig.

TH: Das mit den Subgruppen hatten wir noch nicht gemacht, zur damaligen Zeit wo ich eingestiegen bin und der Vorstand noch kleiner war als heute. Manchmal waren wir nur sechs Personen, die den ganzen Laden geschmissen haben. Aber das war die Anfangsphase, in der man das Ganze irgendwie am Laufen gehalten hat. Damals lag das Engagement auf einer anderen Ebene. Das war 2006 mit der Idee des Takeover, der zum Unfriendly Takeover wurde. Es ging ja eigentlich nur darum, dass das einzige Geld vom Staat für alternative oder selbstverwaltete Kunstpräsentation an diesem Raum vergeben wurde und der Gruppe die das verantwortet. Diese Gruppe war damals aber ziemlich weggerutscht von der aktiven Szene. Sie machten alle paar Wochen eine Werkschau mit ein, zwei lokalen Positionen, die kaum Ausstrahlung über einen engeren Freundeskreis der Künstler*in und des Vereins hinaus generierte. Es war wirklich so ein bisschen wie ein Auslaufen, sie haben irgendwie den Anschluss nicht hingekriegt. Und die ersten Jahre ging es für die neue Truppe im Grunde nur darum, dass wir überhaupt wahrgenommen werden. Es ging darum sich zu öffnen und neu aufzustellen.

ARFAO: Was heisst denn Unfriendly Takeover? Hat man etwa bei einer Generalversammlung das alles beschlossen? Jetzt wählen wir euch raus und übernehmen das selbst?

TH: Man hat einfach gewusst wie das läuft mit diesen jährlichen Mitgliederversammlungen. Da geht niemand hin. Das heisst, wenn du genügend Leute zusammen bekommst, die dahin gehen und selbst Mitglieder sind, die den Betrag bezahlt haben, dann dürfen die abstimmen. So kann man jemanden aufstellen und sagen, wir wollen diese oder jene Person für den Vorstand. Wir hatten auch vorbereitet, dass wir mehr Vorstandsmitglieder sein werden als sie es bis dato gewesen sind und haben die alle wählen lassen. An dieser Versammlung waren dann 65 Leute gesessen, während es normalerweise manchmal 2 bis 4 oder 5 waren, nicht mehr. Plötzlich war der Laden voll. Der Vorstand zählte anschliessend für ein paar Monate so etwa um die 11 Leute, weil wir den nächsten Schritt, dass man die Vorgänger*innen abwählt, das hatten wir an dieser speziellen Sitzung explizit nicht gemacht, weil ja auch klar war, dass die Leute, die wir damit angreifen, nichts anderes gemacht haben als das, was wir auch machen wollten. Sie haben des Ausstellungsraum Klingental geleitet und getragen und die kannst du nicht einfach abwählen. Vielleicht waren wir damit zu vorsichtig, aber es hat sich ja dann aus der Vorstandsarbeit ergeben, dass es nicht anders ging, denn wir haben keinen gemeinsamen Nenner gefunden. Und dann sind sie ein paar Monate später gegangen.

SK: Also das vielleicht als Tipp für zukünftige Generationen – das kann man jederzeit so machen.

TH: Das habe ich immer so gesagt – ihr müsst nur an die Mitgliederversammlung kommen und Mitglieder sein. Wenn ihr mindestens 10 Nasen seid, dann habt ihr eine Mehrheit und könnt machen was ihr wollt. Das ist Demokratie. Super simpel.

ARFAO: Auf dem Papier. Wir können das mal so stehen lassen. Vielleicht möchtet ihr noch etwas über die Neueröffnung hinweg zum Programm sagen? Oder andere Punkte, wo ihr sagt: Daran arbeiten wir?

TH: Etwas das sicher weiterläuft ist die Sache mit dem letzten Staatsbeitragsgesuch mit dem wir gescheitert sind. Da ging es um die Vermittlungsposition und die Kommunikationsposition und eine konsequente Bezahlung für die Künstlerinnen und Künstler. Momentan geschieht das eher noch im symbolischen Rahmen. Wir haben gemäss der Visarte-Richtlinien ein Budget aufgestellt, um zu zeigen, was ein Jahr kosten würde. Letztlich bedeutet das bei bestehendem Ausstellungsangebot eine Verdoppelung der Staatsbeiträge. Bis ganz nach oben in die Regierung haben sie uns zwar gesagt, es sei alles nachvollziehbar, aber es wurde am Ende dann doch nicht dem grossen Rat vorgelegt.

AA: Aber wir blieben dran und deswegen ist unsere Überlegung im Moment wie wir den Gedanken von der Öffnung in den Punkten mit Vermittlung, Kommunikation umsetzen können. Den Künstler*innen, die wir auf unserer Plattform zeigen, möchten wir auch einen angemessenen Lohn zahlen können, dazu wollen wir das entsprechend kommunizieren und vermitteln können. Es ist ja nicht so als ob wir uns auch gleich einen Lohn auszahlen wollen. Aber das sind die drei Punkte, an denen wir dranbleiben wollen. Und eine andere Sache. Während der zwei Jahre Zwischennutzung waren wir sehr viel unterwegs. Eine Gruppe war in Georgien, eine andere in Athen. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Art von Austausch weitergeht.

TH: Wie so Vieles hier hängt es von den einzelnen Leuten ab, die beteiligt sind und die solche Initiativen forcieren. So zum Beispiel eine Kooperation mit Leuten aus Chile und Kolumbien, eventuell auch Mexiko – da schimmert so ein bisschen der Schwerpunkt auf Lateinamerika am Horizont.

ARFAO: Das ist ja auch ein Punkt. Leute, die über den Ausstellungsraum Klingental nach Basel gelangen und sich die Verbindung festigt und langfristig sich auswirkt.

SK: Ja, ich glaube der Ausstellungsraum Klingental ist ein guter und wichtiger Ort für alle, die die Basler Szene besser kennenlernen wollen. Das Ankommen wird hier doch sehr vereinfacht.

«Wie so Vieles hier hängt es von den einzelnen Leuten ab, die beteiligt sind und die solche Initiativen forcieren.»